Buchbesprechung in Anthropos, Jahrgang 113/2018, Heft 1, Seite 331 – 332

In der internationalen Zeitschrift für Völker- und Sprachenkunde Anthropos habe ich Felix Riedels Buch “Hexenjagd und Aufklärung in Ghana. Von den medialen Inszenierungen des Okkulten zur Realität der Ghettos für Hexenjagdflüchtlinge” besprochen:

Das Werk des Autors Felix Riedel wurde ursprünglich als Doktorarbeit der Philosophie unter dem Titel “Hexenjagd und Aufklärung in Ghana – Eine vergleichende Forschung über Hexereianklagen im Film und in der Realität der Ghettos der Hexenjagdflüchtlinge” verfasst. Der Autor, der sich seit mehr als zehn Jahren mit dem Thema der modernen Hexenjagd beschäftigt, begibt sich in seinem Buch auf die Suche nach Ursache und Möglichkeiten zur Verhinderung von Hexenjagden.

Hier gibt es mehr zu lesen!

 

Ebola in Liberia

Elementarfragen/Viertausendhertz 
Learning by Dying

Vor dem Hintergrund des Ebola-Ausbruchs in der Demokratischen Republik Kongo blicken Carl Gierstorfer und ich in den Elementarfragen von Nicolas Semak zurück auf unsere Zeit in Liberia während des großen Ausbruchs 2014/2015:

Ebola ist eines der tödlichsten Viren, die wir kennen. Der Journalist, Biologe und Filmemacher Carl Gierstorfer und seine Partnerin, die Journalistin Laura Salm-Reifferscheidt, reisten 2014 nach Liberia, um in einem Ausbruchsgebiet der Seuche einen Film zu drehen. Die Situation vor Ort überraschte die beiden Journalist*innen in vielfältiger Weise. Die Solidarität unter den Menschen in den außerordentlich dramatisch betroffenen Gebieten beeindruckten Carl und Laura derart prägend, dass sie auch nach längerer Zeit noch sehr bewegt von ihren Erlebnissen berichten. Der entstandene Film „We Want You To Live“ wurde inzwischen mit dem Grimme Preis ausgezeichnet und erzählt die Situation aus berührend sensibler Perspektive auf die Schicksale einzelner Betroffener.

Hier kann man das ganze Interview hören.

 

Hexenverfolgung in Togo

Weltzeit/Deutschlandfunk Kultur 
Kinder als Sündenböcke für alles

Mit übersinnlichen Kräften sollen sie Menschen krank machen oder die Ernte verderben: Hexen. Im westafrikanischen Togo werden nicht nur Erwachsene der Hexerei bezichtigt – auch Kinder werden Opfer von Hexenjagden und Lynchjustiz.

“Ich wurde in Titigbé geboren. Ich habe meine Kindheit dort verbracht, mit meinen Freunden gespielt. Mein Bruder war auch da und mein Vater. Mein Vater ist dann gestorben. Aber er hat vorher zu mir gesagt, ich soll nach seinem Tod bei meinem Bruder bleiben.”

Das ganze Stück zum Nachhören gibt es hier!

 

tramadol_togo

The Lancet
published 19 May 2018

Away from the headlines, another opioid abuse crisis is hitting Africa. Experts express concern about the rise in non-medical use of the analgesic. Laura Salm-Reifferscheidt reports from Lomé.

It is not yet 10 AM and the sun is beating down on the corrugated iron roof of Lucien’s tiny repair shop in a sandy street of Lomé, the capital of Togo. The 28-year-old is busy fixing a motorbike for one of his customers. When he woke up this morning, he was too weak to fetch water for a shower. So Lucien took three tramadol capsules, a synthetic opioid painkiller. It has been his morning routine for the past 5 years…

To read the full story go to The Lancet!

 

Zukunft Jetzt 
Das Magazin der Deutschen Rentenversicherung, Ausgabe 1/2018

28 Jahre teilte die Mauer Berlin, genauso lang ist sie nun schon weg. Doch wie gut ist die Wunde im Herzen der Hauptstadt heute verheilt? Eine Spurensuche entlang der Bernauer Straße.

Suat Özkan sitzt an einem Tisch in sei nem Ost-West-Backshop an der Bernauer Straße in Berlin. Er trägt einen eleganten blauen Anzug, sein Haar ist zurückgegelt, wache Augen blicken durchs Schaufenster. Autos rasen entlang der vierspurigen Straße, eine Tram sammelt Passagiere ein, Fahrradfahrer pflügen auf dem Radweg vorbei. „Sehen Sie mal, hier ist alles voller Laub, und nun gucken Sie mal auf die andere Straßenseite. Alles sauber. Das ist der feine Unterschied. Da drüben würde man das nicht dulden“, intoniert Özkan melodisch. …

Mehr gibt es hier zu lesen!

tramadol addiction in Togo

Deutschlandfunk Kultur/Die Reportage
Westafrika wird von Opioiden überschwemmt

Nicht nur in den USA sind ganze Bevölkerungschichten von opioiden Schmerzmitteln abhängig. Auch in Togo und anderen afrikanischen Ländern sind die kleinen grünen Pillen längst eine Volksdroge. Die Folgen sind verheerend. Suchthilfe für die Betroffenen gibt es kaum.

Hier zum Nachhören!

Und eine etwas längere Version der Reportage gibt es bei Ö1 im Journal Panorama.

 

Witches in Togo

Deutsche Welle/WorldLink
Togo’s Witch Children

In the small West African country of Togo, belief in witchcraft is widespread. A 2009 survey by Gallup found that just over half of sub-Saharan Africans believe in the practice. It’s often seen as the cause for anything unusual, from sickness to crop failure. Those accused of being witches or wizards are abused and ostracized — and many are children.

Listen to the full report here!

 

Prayer Camp

Unshackling Minds in Togo
Deutsche Welle/World in Progress

In Togo many believe that mental illness is caused by evil spirits or spells. There are hardly any psychiatric institutions and only a handful of trained psychologists. For many, Christian prayer camps are the last hope. Prayer is supposed to cure all illnesses, but the sick are often beaten and chained for weeks or months. And there are few alternatives for patients with mental health problems.

Listen to the story here!

 

tramadol_togo

Tramadol Takes Root in Togo
Deutsche Welle/World Link

The US isn’t the only place grappling with an opioid crisis. In Togo and other West African countries, a cheap, addictive painkiller known as tramadol is also wreaking havoc. DW visits the capital, Lomé, to meet addicts who are struggling to kick the habit.

Listen to the radio piece here!

 

We Want You To Live

Ebola – Das Virus überleben” hat einen Grimme-Preis gewonnen!

“Die Jury war beeindruckt, wie klug und nah der Autor im Zentrum einer Epidemie die Geschichten von Menschen entdeckt und erzählt hat. Bei vielen Einstellungen meint man, die Gerüche vor Ort zu vernehmen, ist mit dem Autor dort, wo die Krankheit unsichtbar lauert, fiebert mit und lässt sich durch diesen Alptraum führen. Mit Mut, Beharrlichkeit und großem persönlichen Risiko hat Carl Gierstorfer ein menschliches Drama aufgezeichnet, das so universell auf der ganzen Welt passieren könnte und somit eben nicht eine rein afrikanische Geschichte ist. Unwillkürlich stellen sich uns die Fragen: Wie hätte ich reagiert? Wozu hätte mich die Angst geführt? Könnte ich verzeihen? Das ist der große Wert dieses Werkes.

Gierstorfer zeigt den Schmerz und kommentiert nicht. Mit großem persönlichem Einsatz hat er gemeinsam mit der Produktionsfirma einen Film geschaffen, der uns jetzt, Monate nach der Hysterie um Ebola, den Horror vor Ort noch einmal eindrücklich und intensiv nahebringt. Vor dem Hintergrund einer gesichtslosen Gefahr ist es am Ende eine universelle Geschichte von Schuld, Schande und Versöhnung.”



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